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Zufallsfund aus dem Jahr 1685 erweitert Bestände der Abteilung Magdeburg

Auch im hohen Norden lassen sich neue Aspekte zur Geschichte Sachsen-Anhalts finden. So erlebte es jüngst Olaf Meister bei einem Besuch in der Hansestadt Lübeck. Während er durch das Angebot eines Lübecker Antiquariats stöberte, fiel dem gebürtigen Magdeburger ein Exponat besonders auf: Zwischen einer Vielzahl historischer Unterlagen lag ein „Brief aus Magdeburg“, wie ihn der Händler bezeichnete. Als Mitglied des Fördervereins des Magdeburger Stadtarchivs erwarb Olaf Meister das Archivale. „Nach Erhalt habe ich mich dann an die Transkription gewagt und festgestellt, dass es sich aber um einen Brief des Konsistoriums an das Amt Hötensleben handelt. Das passt nun nicht so recht zum Stadtarchiv“, berichtet der Landtagsabgeordnete. Zuständigkeitshalber entschied er sich zu einem Angebot an das Landesarchiv Sachsen-Anhalt. „Da in unserem Magazin auch die Überlieferung des Amtes Hötensleben lagert, bildet die Schenkung eine willkommene Bereicherung unserer Bestände“, freut sich der Leiter des Landesarchivs, Dr. Detlev Heiden.

Bei dem Schriftstück handelt es sich um ein Schreiben des Johann von der Asseburg, der sich im Namen der Regierung und des Konsitoriums des Herzogtums Magdeburg, beim Amtmann von Hötensleben, Johann Joachim Müller über den Proselytismus der „Papisten“ im Herzogtum Magdeburg beschwert. Die katholische Bevölkerung übe ihre Religion nicht nur allein in ihren Häusern und Wohnungen aus, sondern versuche auch die übrige Bevölkerung zu missionieren. 
Deswegen wird das Amt Hötensleben aufgefordert, gegen diese Aktivitäten vorzugehen und der Regierung und dem Konsistorium im Herzogtum Magdeburg Bericht zu erstatten. 

Dieses Schreiben wird künftig die Überlieferung des Amtes Hötensleben ergänzen und dem Bestand Di 1 Ämter Oebisfelde, Hötensleben und Winningen zugeordnet.