Abrechnung der staatlichen Beihilfen für die Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg für die Unterhaltung jüdischer gottesdienstlicher Räume sowie für die Wiederherstellung und Unterhaltung jüdischer Friedhöfe im Bezirk Magdeburg, 1967
Quellenkritische Einordnung
Über den Rat des Bezirkes Magdeburg gewährte der Staatssekretär für Kirchenfragen der Regierung der DDR der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg für das Jahr 1966 eine finanzielle Beihilfe von 29.188 Mark der Deutschen Notenbank (MDN) und für das Jahr 1967 32.460 MDN aus dem staatlichen Fonds zum Bau und zur Unterhaltung jüdischer gottesdienstlicher Räume sowie zur Wiederherstellung und zur Unterhaltung jüdischer Friedhöfe im Bezirk Magdeburg.
Inhaltliche Einordnung
Nach der Schoah war die Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg nicht mehr in der Lage, sich aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Auf Grund der Verfolgung und Entrechtung waren die Gemeinde und ihre Mitglieder verarmt und in der Mehrheit überaltert. Außerdem sank die Anzahl der Gemeindeangehörigen von 165 im Jahre 1952 auf 97 Ende Oktober 1958. Die Regierung der DDR lehnte zwar Wiedergutmachungszahlungen ab, richtete aber in den 1950er Jahren einen staatlichen Fonds zum Bau und zur Unterhaltung jüdischer gottesdienstlicher Räume sowie zur Wiederherstellung und Unterhaltung jüdischer Friedhöfe ein. Aus diesem Fonds erhielt die Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg auf Anträge hin finanzielle Beihilfen. Sie bezahlte damit einzelne Handwerker- und Grabpflegerechnungen für bestimmte Maßnahmen, beispielsweise für die Pflege und Erhaltung der jüdischen Friedhöfe im Bezirk Magdeburg und für Baureparaturen an ihren Gebäuden. Diese geplanten und geleisteten Beihilfen lassen sich für die Jahre 1951, 1952, 1959 sowie 1966 bis 1969 im Bestand M 1 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Magdeburg nachweisen.
Überlieferungsgeschichte
Die Auszahlung der Beihilfen an die Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg und deren Abrechnung oblagen dem Referat für Kirchenfragen bei dem Rat des Bezirkes Magdeburg. Deshalb befinden sich diese Archivalien in dem Bestand M 1 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Magdeburg. Allerdings sind in diesem Bestand Quellen über das jüdische Leben in der Zeit des Bezirkes Magdeburg von 1952 bis 1990 nur sehr spärlich überliefert.