August 1989
28 Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer, an den Oppositionelle aus Ungarn und der DDR am 13. August in Budapest mit einer symbolischen Aktion erinnerten, gelang innerhalb eines Monats 21.000 DDR-Bürgern die Flucht, weiteren 13.000 wurde die Ausreise zugestanden.
Immer ratloser reagierte die SED auf die Massenflucht über Ungarn und über westdeutsche Botschaften in Osteuropa – bis hin zur weltfremden Sentenz Erich Honeckers: „Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.“
Der Staat verlor an Handlungsfähigkeit, das Regime mühte sich um eine propagandistische Offensive gegen die Bundesrepublik Deutschland sowie die vermeintliche psychologische Kriegsführung der westlichen Medien und prangerte die Flüchtenden an.
Ende August kündigte die ungarische Regierung an, dass sie aus humanitären Gründen ihre Westgrenzen öffnen und DDR-Bürgern die Ausreise ermöglichen werde – was viele Planungen für die folgenden Jahre noch nicht in Frage stellte: