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Rückblick auf die Friedliche Revolution: Günther Oelze im Gespräch

Am 8. März setzte das Landesarchiv in Magdeburg seine Veranstaltungsreihe „Revolution im Rückblick. Zeitzeugen im Gespräch zur Friedlichen Revolution“ fort. Zu Gast war der frühere SKET-Betriebsratsvorsitzende Günther Oelze, der über seine persönlichen Erfahrungen aus der Umbruchszeit von SKET berichtete.

Als Höhepunkt des Programms des Tages der Archive am Standort Magdeburg des Landesarchivs rundete das Zeitzeugengespräch das Thema „Kommunikation und Revolution 1989/90“ ab. Nach den Einführungen von Dr. Detlev Heiden, Leiter des Landesarchivs, und Dr. Ralf Lusiardi, Leiter der Abteilung Magdeburg, entwickelte sich ein sehr angeregtes Gespräch mit dem Publikum.

Herr Oelze schilderte seine Erinnerungen an die Umbruchjahre bei SKET. Dabei verwies er darauf, dass seit Mitte der 1980er Jahre viele Mitarbeiter sich für eine Verbesserung der betrieblichen Verhältnisse einsetzten und Problemlagen sehr offen diskutierten. Allerdings habe dabei noch niemand an eine politische Umwälzung oder gar die Deutsche Einheit gedacht, vielmehr sei der Ansatz gewesen, eine unmittelbare Verbesserung der Situation vor Ort zu erreichen. Dieses Interesse an einer Verbesserung der betrieblichen Arbeits- wie auch der Lebensbedingungen führte Herrn Oelze dann auch zu einer Beteiligung an den Montagsdemonstrationen in Magdeburg.
Im Hinblick auf den mit der Friedlichen Revolution einhergehenden Umbruch bei SKET konstatierten Oelze und Zeitzeugen aus dem Publikum, dass viele Betroffene sich damals die mittel- und langfristigen Folgen des Übergangs in die soziale Martwirtschaft, sowohl für die lokale Wirtschaft wie auch die Mitarbeiter, nicht hinreichend bewusstmachten. Eindrücklich beschrieb Oelze zudem die Situation des Betriebsrats in der Auseinandersetzung mit der Treuhand um die Zukunft von SKET.

Anhand der umfangreichen im Landesarchiv vorliegenden SKET-Tonüberlieferung konnten flankierend Schlaglichter auf die damalige Wahrnehmung und Deutung der Lage von SKET während der Umbruchszeit geworfen werden und mit den heutigen Einschätzungen der Zeitzeugen in Kontrast gesetzt werden.