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Der Bezirk am Vorabend der Revolution

Zu Beginn des Jahres 1989 waren die Probleme des Systems DDR im Bezirk Magdeburg bereits deutlich  erkennbar. Eine schlechte Versorgungslage mit Konsumgütern und die durchgängige Materialknappheit in den Betrieben des Bezirks trübten die Stimmung der Bevölkerung enorm. Bereits seit einigen Jahren stieg die Zahl der Ausreiseanträge, die in den meisten Fällen jedoch abgelehnt wurden.

Am 7. Mai 1989 fand die Kommunalwahl im Bezirk Magdeburg statt, die offiziell mit einem großen Erfolg für die Kandidatinnen und Kandidaten der Nationalen Front endete. Oppositionelle Gruppen führten eigene Statistiken und stellten dabei einen massiven Wahlbetrug fest.

Die Grenzöffnung der Volksrepublik Ungarn ab Juni 1989 ermöglichte tausenden DDR-Bürgern die Flucht nach Österreich und Westdeutschland. In der Folge kam es auch im Bezirk Magdeburg zu Massenabwanderungen.

Ab August begannen Demonstrationen gegen den Führungsanspruch der SED, und Forderungen nach mehr Mitbestimmung und Freiheit wurden laut.

Unter der Bezeichnung „Aufbruch 89“ organisierten Bürgerinnen und Bürger im Magdeburger Dom am 18. September das erste Montagsgebet. Kurz darauf wies das Ministerium des Innern in Ost-Berlin den Rat des Bezirkes Magdeburg an, das Neue Forum und weitere Oppositionsgruppen wegen „mangelnder Notwendigkeit“ nicht zuzulassen.

Währenddessen bereiteten der Bezirk und die SED die Feiern zum 40. Jahrestag der DDR vor.