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Oktober 1990

Innerhalb eines Jahres beendete die Friedliche Revolution die staatliche Existenz der DDR: Die Volkskammer löste sich am 2. Oktober 1990 auf, zwei Tage später konstituierte sich ein gesamtdeutscher Bundestag.

Am 3. Oktober wurde die Vereinigung wirksam – und von Feiern nicht nur in Berlin, sondern auch in Sachsen-Anhalt begleitet (beispielsweise in Halle und Leuna).

Die Landesbildung trug auch in Sachsen-Anhalt dazu bei, den zentralistischen Einheitsstaat der DDR in föderale politische und administrative Strukturen überzuleiten. Ein wichtiges Ziel der Bürgerbewegung wurde damit umgesetzt.

Die neuen Länder verfügten durch den vorgezogenen Beitrittstermin zunächst nur über eine eingeschränkte Handlungsfähigkeit und standen unter der Regie des Bundes.

Erstmals seit 1946 fanden am 14. Oktober wieder freie Wahlen zu einem Landtag von Sachsen-Anhalt statt.

Am 28. Oktober verabschiedete der Landtag das "Gesetz über die vorläufige Ordnung der Regierungsgewalt" und wählte Gerd Gies zum ersten Ministerpräsidenten.

Der Verwaltungsaufbau durchzog auch den Alltag - wie hier bei der Ausgabe von Lohnsteuerkarten.




Parallel setzte sich die Umstrukturierung von Industrie, Handel und Landwirtschaft fort:

Bei Auf- und Umbau der Verwaltung traten neue Schwerpunkte in den Vordergrund, was die „Entwicklung einer eigenen Leistungsidentität“ verlangte.

Umweltverträglichkeitsstudien und Raumordnungsuntersuchungen begleiteten unter neuen Rahmenbedingungen die Straßenbauplanungen.







Mit der erfolgreichen Friedlichen Revolution endete der Einheitsstaat auch im Alltag.
Dieser Umbruch betraf die Entscheidung für eine gesetzliche Krankenkasse

ebenso wie die Sponsorensuche der vormaligen Betriebssportgemeinschaften und viele weitere Lebensbereiche.