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Nicht ohne unsere Quellen

Vor 200 Jahren, am 9. August des Jahres 1817, starb Leopold Friedrich Franz, Fürst von Anhalt-Dessau nach 59 Jahren Regierungszeit. Bis heute ist Fürst Franz in Anhalt legendär geblieben. An ihn wird erinnert als „Vater Franz“, als aufgeklärter Regent, als liberaler, tatkräftiger Landesreformer, als Fürsprecher der Religionstoleranz.

Die Ausstellung „Der Fürst in seiner Stadt. Leopold Friedrich Franz und Dessau“ wurde vom Stadtarchiv Dessau-Roßlau gemeinsam mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Landesarchiv Sachsen-Anhalt erarbeitet. Sie stellt seine Residenzstadt ins Zentrum und zeigt, in wie vielfältiger Weise sich Fürst Franz in die Politik, das kulturelle Leben, die bauliche Substanz und in das Gedächtnis der Stadt Dessau eingegraben hat. In der Ausstellung kreuzen sich zwei Sichtachsen. Der Blick des Fürsten auf seine Residenz legt Denkmäler und Aspekte der Stadtgeschichte frei, die als verschüttet und vergessen gelten mussten. Umgekehrt zeigen sich vom Aussichtspunkt Residenzstadt aus Konturen eines Regenten, der jenseits des Gartenreichs als Landesherr und Reichsfürst agierte, der ebenso aktiver Gestalter seines Fürstentums und seiner Residenzstadt war wie Kind seiner Zeit.

Eine neue Sicht indes muss von den Quellen ausgehen. Diese, die Akten und Briefwechsel der Ära Franz, befinden sich in der Abteilung Dessau des Landesarchivs Sachsen-Anhalt – für Interessierte in aller Welt vollständig online recherchierbar, in weiten Teilen bereits online einsehbar. Es ist mit einer Karte zu den Vergrößerungsplänen Anhalts (siehe Abbildung), dem von Napoleon unterzeichneten Beitrittsvertrag zum Rheinbund und anderen Dokumenten in der Ausstellung vertreten. Zur Ausstellungseröffnung am 10. August sind Sie herzlich eingeladen.

Infolge werden die Veranstalter Stadtarchiv und Landesarchiv am gemeinsamen Standort Alter Wasserturm in Dessau ein umfangreiches Begleitprogramm anbieten. Den Abschluss des Jubiläumsjahres wird der Tag der Landesgeschichte bilden, den das Landesarchiv Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt am gleichen Ort durchführen wird. Zu gegebener Zeit erfolgt dazu eine gesonderte Ankündigung.