Abschied nach 15 Jahren
Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung mit Gästen aus dem Landesarchiv, der Landesverwaltung sowie aus weiteren Archiven wurde am 23. Juni 2017 Prof. Dr. Ulrike Höroldt als Leiterin des Landesarchivs Sachsen-Anhalt verabschiedet. Sie übernimmt am 1. August die Leitung des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz in Berlin.
Innenminister Holger Stahlknecht dankte Prof. Dr. Höroldt für ihr „besonderes Engagement“, mit der sie die „Zukunftsfähigkeit des Landesarchivs gesichert“ habe. So nannte er als Verdienste der scheidenden Leiterin die strategische Bestandserhaltung, den Ausbau des Internetangebots einschließlich der Online-Recherche, die Vorbereitung des Aufbaus eines digitalen Archivs, die strategische und bauliche Entwicklung der Standorte des Landesarchivs sowie die Sicherung von Adelsarchiven für die öffentliche Nutzung. Dabei habe ihren Führungsstil stets „Menschlichkeit und Fingerspitzengefühl“ ausgezeichnet.
Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur, hob insbesondere die Bedeutung des Landesarchivs für die „Entwicklung der Landesidentität“ und das dahingehende Wirken Prof. Dr. Höroldts u.a. als langjährige Vorsitzende der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt hervor.
Nach weiteren Danksagungen durch den örtlichen Personalrat sowie die Abteilungs- und DezernatsleiterInnen des Landesarchivs ergriff die Leiterin selbst das Wort. Sie bedankte sich umfassend für die gute Zusammenarbeit bei den Vertretern des Innenministeriums und dem dortigen für das Landesarchiv zuständigen Fachreferat, bei den anwesenden Vertretern anderer Landesbehörden und nicht zuletzt bei allen MitarbeiterInnen des Landesarchivs, ohne die das Erreichen ihres zentralen Anliegens, die „reiche Geschichte Sachsen-Anhalts in das Bewusstsein der Menschen zu bringen“, nicht möglich gewesen wäre. Auch wenn Sie sich auf die neuen Aufgaben in Berlin sehr freue, würde sie Sachsen-Anhalt, Magdeburg und das Landesarchiv mit allen seinen MitarbeiterInnen stets in guter Erinnerung behalten.
Zur Person
Prof. Dr. Ulrike Höroldt, geb. 1961, studierte Geschichte und Germanistik an den Universitäten Bonn und München und promovierte 1991 zu einem Thema der mittelalterlichen Geschichte. Nach ihrem Archivreferendariat in Baden-Württemberg arbeitete sie ab 1995 als Archivarin am Landesarchiv Oranienbaum. Seit Ende 2001 war sie zunächst kurzzeitig Leiterin des Stadtarchivs Braunschweig, bevor sie 2002 Leiterin des Landesarchivs Sachsen-Anhalt wurde. Darüber hinaus ist Ulrike Höroldt langjähriges Mitglied in verschiedenen Gremien, etwa der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Archivverwaltung des Bundes und der Länder oder dem Förderbeirat des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste. Von 2006 bis 2015 führte sie den Vorsitz in der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt. 2011 wurde sie zur Honorarprofessorin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg für das Fach Historische Hilfswissenschaften berufen.