Umwelt
Die desaströse Umweltsituation in der DDR rückte Anfang 1990 auch in den Blickpunkt der Runden Tische, und die Modrow-Regierung musste äußerst kritische Umweltbelastungen eingestehen. Die ökologische Krise wurde jetzt öffentlich.
Besonders betroffen war der Raum Bitterfeld/Wolfen mit seiner Konzentration von chemischer Industrie und Braunkohlenabbau. Die „Tagebaurestlöcher“ dienten „ohne spezielle Vorbereitung des Geländes“ als industrielle Endlagerstätten, was verheerende Boden- und Grundwasserkontaminationen nach sich zog.
Auch die im Januar zunehmenden Streikbewegungen thematisierten den drohenden „Erstickungs-Tod“, und die Oppositionsparteien griffen ökologische Forderungen auf.
Der Runde Tisch des Bezirkes Halle verlangte gesetzeskonforme Deponiegenehmigungen, was im Zweifelsfall auch Produktionsstilllegungen nach sich ziehen musste.
Auf eine „ökologisch verträgliche Volkswirtschaft“ drängte jetzt auch die Arbeitshygiene-Inspektion des Rates des Bezirkes: Gesundheitsschäden durch unzumutbare Arbeitsbedingungen hingen eng mit „gesundheitlichen Folgen als Ergebnis der Umweltverschmutzung“ zusammen, da beides von umweltbelastenden Betrieben ausginge.