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Von Bitterfeld bis Tangermünde

Schenkung von Fotografien zur Industriearchitektur und Stadtentwicklung in der Nachwendezeit

An dieser Stelle wurde bereits von der Übernahme von Aufnahmen des Berliner Industriefotografen Christian Bedeschinski zu den Themengruppen chemische Industrie und Bergbau berichtet. Einige Fotografien werden ab September 2024 auch in der Ausstellung „Nach den Maschinen. Industrielandschaften in Sachsen-Anhalt“ zur Industriefotografie mit Schwerpunkt ab der politischen Wende 1989/90 zu sehen sein – einem Gemeinschaftsprojekt des Salinemuseums mit dem Halleschen Kunstverein e. V., dem Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. und dem Netzwerk Industriekultur Sachsen-Anhalt. 

Am 31. Mai dieses Jahres übergab Herr Bedeschinski weitere Aufnahmen, die thematisch auch mit dem Begriff Landeskunde umschrieben werden können. Entstanden sind sie zwischen 1990 und 1997. 

Das Konvolut umfasst mehr als 300 Negative im 6 x 6-, teilweise 6 x 9- Format und mit wenigen Ausnahmen in schwarz-weiß. Es enthält überwiegend Architekturaufnahmen aus ganz Sachsen-Anhalt, etwa vom ehemaligen VEB Steinzeugwerke in Bitterfeld oder der im Bau befindlichen Diamant-Zucker-Fabrik in Könnern (Saale), der Kokerei der Mitteldeutsche Großgaserei Magdeburg GmbH i. L. oder der Kupferhütte „August-Bebel-Hütte“ in Helbra. Die künstlerischen und dokumentarischen Momentaufnahmen beschränken sich aber nicht nur auf Industriearchitektur. Man findet ebenso Fotografien zur Stadtentwicklung in der Nachwendezeit, etwa den Havelberger Dom oder die Altstadt von Tangermünde. Vergleichbare Aufnahmen an der Schnittstelle von Industrie und Alltag finden sich beispielsweise auch in dem im Verlag Bernd Neddermeyer 2020 erschienenen Band „Hauptbahnhof Erfurt - Die neue Verkehrsdrehscheibe Mitteldeutschlands“ mit Fotografien von Christian Bedeschinski. Mit geschultem Blick sind auch Motive von Flüssen, Schleusen, Häfen und Brücken festgehalten. Die Aufnahmen aus der sogenannten Transformationsphase ergänzen in vielfältiger Weise die Aktenüberlieferung aus dieser Zeit.

Aufnahmedaten und Bildinhalte wurden durch den Fotografen selbst sorgfältig dokumentiert, was die Arbeit mit dem Bestand sehr erleichtert.