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Runder Tisch

Das Zusammentreten eines Zentralen Runden Tisches institutionalisierte die Machtkontrolle durch die Opposition.

Auch in den Bezirken konstituierten sich im Dezember 1989 Runde Tische, die sich beispielsweise in Halle zu dem Bestreben bekannten, „den demokratischen Aufbruch unumkehrbar zu machen“. Der Runde Tisch forderte, „in absehbarer Zeit freie, demokratische und geheime Wahlen auch auf kommunaler und Bezirks- bzw. Länderebene durchzuführen“.

Zunächst war jedoch das Funktionieren eines untergehenden Staates zu organisieren:

Während der Rat des Bezirkes beauftragt wurde, „das Selbstverständnis des ‚Runden Tisches‘ im Bezirk Halle der Regierung der DDR vorzulegen und regierungsamtlich bestätigen zu lassen“, unterstrichen die Räte der Bezirke selber zwar ihre Kooperationsbereitschaft, mühten sich aber um die „Wahrung der staatlichen Autorität“. Aus ihrer Sicht erforderte dies, „Maßnahmen zur Gewährleistung des operativen Handelns, der Beherrschung der gegenwärtigen Situation und zur Stabilisierung der Lage durchzuführen“.

Während die Modrow-Regierung ungeachtet aller Infragestellungen überkommener Strukturen die Wirtschaftsplanung für das Jahr 1990 vorbereitete (und hier auf eine ausgewogenere Konsumgüterverteilung abzielte), lösten sich die vormaligen Blockparteien immer stärker von der SED (und aus dem Zusammenschluss mit den Massenorganisationen in der Nationalen Front).