Eröffnung der Plakatausstellung „Ostdeutsche Demokraten in der frühen Nachkriegszeit“
Nach einer Einführung in die Ausstellung durch Dr. Björn Schmalz (Landesarchiv Sachsen-Anhalt), bei der der erste Ministerpräsident Sachsen-Anhalts Erhard Hübener (1881–1958) im Mittelpunkt stehen soll, wird sich der Landeshistoriker Prof. Dr. Mathias Tullner im Rahmen eines Vortrages dem Leben und Wirken des Merseburgers Siegfried Berger (1891–1946) als Hoffnungsträger eines demokratischen Neuanfangs widmen.

Die Plakatausstellung zeichnet das Engagement mutiger Menschen nach, die sich nach 1945 in der sowjetischen Besatzungszone und frühen DDR für einen demokratischen Neubeginn einsetzten. Die Ausstellung porträtiert 30 Männer und Frauen unterschiedlicher Herkunft und politischer Überzeugung, die sich in den ersten Jahren nach 1945 auf verschiedene Art und Weise für demokratische Grund- und Freiheitsrechte einsetzten. Sie engagierten sich unter großen persönlichen Risiken für jene Rechte, die für die Menschen im Westen Deutschlands mit dem Grundgesetz selbstverständlich wurden. Mit dieser Ausstellung soll der Mut und Idealismus jener Frauen und Männer gewürdigt werden, die sich damals unbeirrt für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einsetzten. Viele bezahlten dafür mit ihrem Leben oder langen Haftstrafen. Die Biographien und Schicksale zeigen die Bedeutung des demokratischen Rechtsstaats und seine Verletzlichkeit, verdeutlichen die Brutalität autoritärer Systeme und ihr Erstarken durch Wegschauen und Anpassung.
Die Plakatausstellung wird umrahmt durch eine kleine Kabinettsausstellung ausgewählter Archivalien zur Nachkriegssituation im Bezirk Merseburg der Jahre 1945 bis 1946.
Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Eintritt frei.
Die Ausstellung ist bis Ende 2025 im Rahmen der Öffnungszeiten der Abteilung Merseburg kostenfrei zu besichtigen.