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Wirt­schaft

Am 1. März 1990 wies eine „Ver­ord­nung zur Um­wand­lung von volks­ei­ge­nen Kom­bi­na­ten, Be­trie­ben und Ein­rich­tun­gen in Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten“ den Weg zur Über­füh­rung der staat­li­chen Wirt­schaft in die Rechts­for­men der AG und der GmbH. Die Durch­füh­rung die­ses his­to­risch ein­ma­li­gen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­ses mit kei­nem ge­rin­ge­ren Ziel als der Pri­va­ti­sie­rung einer kom­plet­ten Volks­wirt­schaft wurde in die Hände einer ei­gens dazu ins Leben ge­ru­fe­nen Treu­hand­an­stalt ge­legt.

Die Kom­bi­na­te muss­ten jetzt au­ßer­halb des re­gle­men­tier­ten Rah­mens der Staats­wirt­schaft ei­gen­stän­dig um ihr Über­le­ben kämp­fen. Auf den in­ter­na­tio­na­len Märk­ten oft nicht wett­be­werbs­fä­hi­ge Pro­duk­te wur­den auch im Rah­men der tra­di­tio­nel­len Leip­zi­ger Messe prä­sen­tiert.

Wirt­schafts­re­form be­deu­te­te an In­dus­trie­stand­or­ten wie Leuna, Bit­ter­feld oder Wol­fen zu­gleich, nach jahr­zehn­te­lan­ger Um­welt­schä­di­gung die öko­lo­gi­schen wie die öko­no­mi­schen Pro­ble­me glei­cher­ma­ßen an­zu­ge­hen.

We­ni­ge Mo­na­te nach dem Mau­er­fall er­leb­te die DDR den be­schleu­nig­ten Umbau der Wirt­schaft.
Auf das be­en­de­te staat­li­che Au­ßen­han­dels­mo­no­pol re­agier­ten viele Un­ter­neh­men mit der Bil­dung ei­ge­ner Au­ßen­han­dels­be­trie­be, wie etwa das Kom­bi­nat VEB Che­mi­sche Werke Buna mit der Grün­dung einer Deut­schen Buna-​Handels-GmbH.

Und auch die Über­le­gun­gen zur Auf­glie­de­rung vor­mals mo­no­po­lis­ti­scher Kom­bi­na­te er­kann­ten die „be­son­de­re Not­wen­dig­keit“ einer „grenz­über­schrei­ten­den Ko­ope­ra­ti­on“.

Die Grün­dung un­ter­neh­me­ri­scher In­ter­es­sen­ver­tre­tun­gen (wie hier eines Ver­ban­des der Che­mi­schen In­dus­trie) flan­kier­te den Pri­va­ti­sie­rungs­pro­zess.