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Die Währungsreform 1948 - Auf dem Weg zur deutschen Teilung

Auf der Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945 einigten sich die Alliierten darauf, Deutschland nach dem Kriegsende als eine wirtschaftliche Einheit zu behandeln. Tatsächlich bildeten die Zonen aber zunehmend abgegrenzte Wirtschaftsgebiete. In diesen entstanden zwei gegensätzliche Wirtschaftssysteme: in der SBZ die sozialistische Planwirtschaft und in den Westzonen die freie Marktwirtschaft.

Bei allen Gegensätzen blieb die Reichsmark das ökonomische Bindeglied in Deutschland, auch wenn sie keinen realen Wert mehr hatte. Aufgrund des Ost-West-Konfliktes, der bereits bestehenden wirtschaftlichen Teilung und der schwierigen Versorgungslage berieten die Siegermächte jahrelang ergebnislos über eine Währungsreform.

Schließlich entschlossen sich die USA, Großbritannien und Frankreich, auf Kosten der deutschen Einheit einen eigenständigen westdeutschen Staat zu gründen. Zu den Voraussetzungen gehörte die Währungsreform. Die Einführung der Deutschen Mark am 20. Juni 1948 spaltete Deutschland endgültig in zwei Wirtschaftsräume auf.

Die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) zeigte sich überrascht und betonte, stets auf die Erhaltung der politischen und  wirtschaftlichen Einheit bestanden zu haben. Sie machte damit die Westalliierten für die deutsche Teilung verantwortlich. Doch schon am 23. Juni 1948 konnte sie ihre eigene Währungsreform durchführen, für die bereits Vorbereitungen getroffen waren. Große Mengen von Reichsmarkscheinen wurden mit Kupons im Wert von insgesamt 6 Milliarden Mark beklebt, die jetzt „Deutsche Mark der Deutschen Notenbank“ hießen.

In der SBZ war die Währungsreform ein Instrument, die völlige Abkehr vom bürgerlichen Kapitalismus und den Übergang zur zentralgeleiteten Planwirtschaft sowjetischen Typs zu fördern. Bereits sechs Tage später erfolgte am 29. Juni 1948 die Bekanntgabe des Entwurfes des Zweijahresplans für die Jahre 1949 bis  1950. Zusammen markieren beide Ereignisse den Beginn der Volkswirtschaft der späteren DDR, die erheblichen Einfluss auf die künftige gesellschaftliche Entwicklung nahm.