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Reichskammergericht

Lücke, Dietrich (Bearb.):
Findbuch der Akten des Reichskammergerichts im Landesarchiv Magdeburg – Landeshauptarchiv.
5 Bände, Halle (Saale) 1997-2002.
(Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt: Reihe A, Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; Bände 11, 14-16, 18)
ISBN 3-932776-07-0
5,— Euro (Einzelband)
20,— Euro (Gesamtwerk)

Das Reichskammergericht wurde 1495 errichtet und war bis zu seiner Auflösung im Jahr 1806 oberstes Gericht des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Sein Sitz wechselte von Frankfurt/Main und verschiedenen südwestdeutschen Städten 1527 nach Speyer und 1697 nach Wetzlar. Seine Aufgabe bestand in der Sicherung des „Ewigen Landfriedens“, der vor allem die Aufrechterhaltung des Fehdeverbots und die Schlichtung der Streitigkeiten unter den Reichsständen umfasste. Daneben entwickelte es sich zur Appellationsinstanz für die Anfechtungen von Urteilen territorialer und reichsstädtischer Obergerichte in Zivilsachen.


Nach der Auflösung des Staatsarchivs Wetzlar 1924 wurden die auf die preußischen Gebiete bezogenen Prozessakten an die zuständigen Staatsarchive abgegeben. Die Akten zu 1.717 Prozessen gelangten an das damalige Staatsarchiv Magdeburg und werden heute am Standort Wernigerode verwahrt. Seit 1978 wurden die Akten des Reichskammergerichts im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Projektes in den jeweils zuständigen staatlichen Archiven erschlossen. 

Die Akten des Reichskammergerichts bilden eine aussagekräftige Quellengrundlage zur Geschichte seiner Rechtsprechung, seiner materiellen Zuständigkeit und seinem Einfluss auf die Rechtsprechung in den Landesherrschaften. Darüber hinaus bietet sie Informationen zur Genealogie der Kläger und Beklagten. Die Beweismittel machen den speziellen Wert der Prozessakten aus und lassen sie zu einzigartigen Quellen der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, aber auch über das alltägliche Leben der nicht adligen Bevölkerung werden.

Die Publikation ist beim Landesarchiv Sachsen-Anhalt erhältlich. Kontakt