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Landesarchiv kauft Autographen des anhaltischen Fürstenhauses an

Als am 7. März 1945 das Dessauer Schloss den Bombenangriffen zum Opfer fiel, verbrannten neben dem Mobiliar auch die Briefe und Aufzeichnungen der ehemaligen Herzöge von Anhalt, die als deren persönlicher Besitz dort verwahrt wurden. Was genau damals verloren ging, lässt sich nur für den Teil benennen, der als ein Teil der Altüberlieferung des Fürstentums Anhalt-Dessau nach dem Auseinandersetzungsvertrag mit dem Herzogshaus in der ehemali-gen Residenz eingelagert wurde. Damit wurde die Überlieferung zu den Geburten, Reisen, Heiraten und Trauerfeierlichkeiten der anhalt-dessauischen Fürsten vernichtet.

Als Verlust in unbekanntem Umfang sind aber auch die meisten Unterlagen anzusehen, die die Angelegenheiten des Herzogshauses nach der Vereinigung der anhaltischen Herzogtümer 1863 berühren. Im Ergebnis lassen sich heute über die Regenten des Hauses Anhalt im Zeitalter der Reformation zum Teil fundiertere Aussagen treffen als über die Zeit vor der Revolution und der Weimarer Republik.

Umso wichtiger ist es, dass dank der Vermittlung des Stadtarchivs und des Museums für Stadtgeschichte Dessau-Roßlau ein kleines Konvolut von 15 Briefen von einem Autographensammler angekauft werden konnte. Die Autographen berichten über Geburtstagsausflüge, Kuraufenthalte und Hochzeitsfeierlichkeiten und werfen einiges Licht auf die Geschehnisse und Konventionen der höfischen Gesellschaft in Anhalt und Deutschland vorwiegend in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein Brief beispielsweise des Prinzen Eduard von Anhalt an den Komponisten Woldemar Sacks zeigt, wie stark noch im Kaiserreich die Herrscherhäuser als Förderer der Künste galten.

Diese persönlichen Dokumente der Herzöge von Anhalt wurden in die Überlieferung Anhalts integriert und können ab sofort von jedermann zu den üblichen Öffnungszeit im Lesesaal eingesehen werden.