Feuer und Wasser! Der Notfallverbund Magdeburger Archive probt den Ernstfall
Am 6. Mai führte der Notfallverbund Magdeburger Archive beim Landesarchiv in Magdeburg eine Notfallübung durch. Dabei wurden ausgesonderte Akten, Bücher und andere Materialien durch die Magdeburger Feuerwehr vor Ort in Brand gesetzt und gelöscht. Als Löschmittel kam neben Wasser auch Pulver zum Einsatz, um unterschiedliche Schadensbilder genauer einschätzen zu können. Die so geschädigten Kulturgutobjekte wurden von den Teilnehmern geborgen, begutachtet, versorgt und für eine Verlagerung an Ausweichstandorte vorbereitet. Dabei kam auch das Mobile Erstversorgungszentrum zum Einsatz, das alle wichtigen Geräte und Materialen für Akutmaßnahmen im Katastrophenfall beinhaltet und vom Notfallverbund Magdeburger Archive zur gemeinsamen Nutzung angeschafft wurde.
Der Notfallverbund wurde vor zehn Jahren von sechs Magdeburger Archiven gegründet: dem Landesarchiv, dem Stadtarchiv, dem Landtagsarchiv, der Außenstelle Magdeburg des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU), dem Landeskirchenarchiv sowie dem Bistumsarchiv.Neben 25 Mitarbeitern aus diesen Archiven nahmen Vertreter der Hochschule Magdeburg-Stendal, des Kulturhistorischen Museums Magdeburg und des Hallenser Notfallverbunds als Gäste und Beobachter an der Übung teil. Bei der abschließenden Auswertung der Übung wurden Verbesserungsmöglichkeiten in den Abläufen und Lücken in der Ausstattung des Erstversorgungszentrums analysiert.
Wie wichtig solche Übungen sind, um im Notfall fachgerecht und zügig das unikale und wertvolle Kulturgut bergen und versorgen zu können, haben Katastrophen der jüngeren Vergangenheit immer wieder schmerzhaft vor Augen geführt: der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004, der Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009 und zuletzt der Brand der Pariser Kathedrale Notre Dame.
Zwei Fernsehberichte zur Übung sind gegenwärtig abrufbar unter folgenden Links:
http://www.mdf1.de/mediathek/3050/06_05_Nofalluebung_im_Archiv.html (ab 05:30 min.).