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Bedeutende Überlieferung zur städtebaulichen Geschichte des DDR-Bezirkes Halle gesichert

Das Landesarchiv konnte aufschlussreiche Unterlagen zu den städtebaulichen Planungen der 1950er bis 1970er Jahre im DDR-Bezirk Halle sichern. Zu den Unterlagen gehören unter anderem Generalbebauungspläne von Halle, Merseburg, Wittenberg und Weißenfels, städtebauliche Voruntersuchungen zu Merseburg 1955 sowie Flächennutzungspläne von Merseburg 1957.

Damit findet eine 30-jährige Reise der für die Geschichte Sachsen-Anhalts wichtigen Quellen ein glückliches Ende: Denn im Sommer 1991 stand das Schriftgut des früheren Entwurfsbüros für Stadt- und Dorfplanung in Halle (Saale) bereits vor der Vernichtung.

Im Zuge eines Vor-Ort-Besuchs wurde jedoch Herr Prof. Dr.-Ing. Werner Durth, der damalige Leiter des „Instituts für Grundlagen der modernen Architektur (IGMA)“ der Universität Stuttgart auf das wertvolle Quellenmaterial aufmerksam. Um es für Forschungszwecke zu nutzen, verbrachte er das Schriftgut zunächst nach Stuttgart. Mit seinem späteren Lehrstuhlwechsel an die Technische Universität Darmstadt gelangte der Großteil der Unterlagen anschließend nach Darmstadt, während ein kleinerer Teil im Universitätsarchiv Stuttgart verblieb.

Im Sommer 2021 machte schließlich der Leiter des Stuttgarter Universitätsarchivs das Landesarchiv auf den für die Geschichte des DDR-Bezirks Halle aussagekräftigen Bestand aufmerksam. In Abstimmung mit Herrn Prof. Durth konnte das bis dahin in Stuttgart und Darmstadt verwahrte Schriftgut zwischen September und November 2021 am Standort Merseburg des Landesarchivs zusammengeführt werden.

Damit kann das einschlägige Quellenmaterial zur städtebaulichen Geschichte des DDR-Bezirks Halle nach 30-jähriger Abwesenheit nun im Landesarchiv Sachsen-Anhalt genutzt werden. Die Unterlagen werden fortan dem Bestand M 514 Büro für Städtebau und Architektur Halle zugeordnet.

Aufgrund des besonderen historischen Werts der Unterlagen ist eine zeitnahe Erschließung der Dokumente geplant.